Knusper, knusper, knäuschen: Lebkuchen

Lebkuchen gibt es in ganz Europa, aber in Deutschland scheint er sich besonders wohlzufühlen. Aachener Printen, Pulsnitzer Pfefferkuchen oder der Nürnberger Lebkuchen sind weltbekannt. Warum eigentlich? Es mag an unseren Weihnachtsmärkten liegen, ihre Geschichte geht mit der der Lebkuchen Hand in Hand.
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Weihnachtsmärkte gelten als etwas typisch Deutsches. Sie nehmen ihren Anfang im Spätmittelalter, 1310 wurde der erste seiner Art, der Münchner Nikolausmarkt, urkundlich erwähnt. Neben Fleisch und winterlichen Bedarfsutensilien konnte sich die städtische Bevölkerung auf den Weihnachts-, Advents- oder auch Christkindlesmärkten mit kleinen Geschenken für ihre Kinder eindecken. Spielzeugmacher, Korbflechter oder Zuckerbäcker bauten ihre Stände auf. Dazu die Lebküchler, auch Pfefferküchler oder Lebzelter genannt. Ihre Zunft besaß das Recht, kostbaren Honig zu Met, dem Honigwein, Kerzen und eben lange haltbaren Lebkuchen zu verarbeiten.

Typische Lebkuchenorte entstanden oftmals an wichtigen Handelsstraßen. Nur sie sicherten Absatzmärkte und den Nachschub mit Lebkuchen-Gewürzen: Zimt, Nelken, Piment, Koriander, Ingwer, Kardamom, Muskat, Anis und Fenchel, die man anfangs als „Pfeffer“ zusammenfasste, gelten heute als typisch. Damit die Lebküchler zudem an süßen Waldbienenhonig, ihre zweite wichtige Zutat für ihren Honig- oder Pfefferkuchen, gelangten, bedurfte es zudem großer Forstgebiete in städtischer Nähe. In Nürnberg muss der Zutaten-Nachschub bestens ausgefallen sein, denn bis heute gilt die fränkische Stadt – inklusive ihres Christkindlesmarktes – als Lebkuchen-Hochburg.

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