Aus Vietnams Hochland: Pfeffer

Die ländlichen Gebiete Vietnams leben noch immer von der traditionellen Landwirtschaft, die eng mit den Jahreszeiten und den natürlichen Kreisläufen verbunden ist. Im Hochland gedeihen nicht nur Reis und Kaffee, sondern auch das beliebteste Gewürz der Welt: Pfeffer.
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Die ländlichen Gebiete Vietnams leben noch immer von der traditionellen Landwirtschaft, die eng mit den Jahreszeiten und den natürlichen Kreisläufen verbunden ist. Im Hochland gedeihen nicht nur Reis und Kaffee, sondern auch das beliebteste Gewürz der Welt: Pfeffer.

Das Einzigartige an Pfeffer ist, und das will direkt gesagt sein, dass dieses Gewürz in verschiedenen Farben, Reifestufen und damit Aromaarten zu haben ist: schwarz, weiß, grün oder im seltensten Falle rot. Alle Pfefferkörner stammen von ein und derselben Pflanze. Nur Erntezeitpunkt und spätere Verarbeitung unterscheiden sich. So pflücken die vietnamesischen Bauern, um beispielsweise schwarzen Pfeffer, den weltweiten Liebling, zu produzieren, die unreifen, noch grünen Beeren. Diese trocknen an der Sonne, schrumpeln dort ein und bilden aus ihrem Fruchtfleisch eine dunkle, runzelige Schale. Beim weißen Pfeffer hingegen reifen die Beeren, bis sie rot aus dem dichten Blattwerk herausleuchten. Erst dann ist Erntezeit. Das Fleisch der Früchte wird mechanisch oder durch Einweichen abgelöst, übrig bleibt das helle Samenkorn: der weiße Pfeffer.

Vietnam besitzt neben Indonesien, Indien, Brasilien und Malaysia die weltweit wichtigsten Hauptanbaugebiete von „Piper nigrum“, einer strauchartigen Pflanze, die ursprünglich aus Indien stammt. Ihre älteste Gewürzform – der schwarze Pfeffer – ist seit der Antike bekannt. Der Pfefferanbau in Vietnam reicht dagegen „nur“ bis ins 17. Jahrhundert zurück. Dafür bieten seine hügeligen Hochlandregionen, die an Kambodscha und Laos grenzen, perfekte Wachstumsbedingungen. Während in anderen Landesteilen tropisches bis subtropisches Klima herrscht, fällt es in den niederschlagreichen Provinzen Dak Lak, Gia Lai und Binh Phuoc gemäßigt aus. Die Böden hier sind nährstoffreich und gut durchlässig.

Ideal für die Pfefferpflanze, denn sie ist ein anspruchsvolles Gewächs, das gute Wachstumsbedingungen, reichlich Sonne und sorgsame Pflege verlangt. Sieben bis acht Monate reifen ihre Beeren, die sich aus weißen Blüten entwickeln. Ehe die Bauern aber erste Früchte von einer neuen Anpflanzung ernten können, vergehen drei bis vier Jahre voller Arbeit, erst dann bildet der Gewürzstrauch sie aus. Im siebten und achten Jahr steht die Pflanze in vollem Ertrag und liefert drei bis fünf Kilogramm Beeren. In einem gesunden Pfeffergarten werden die Sträucher 15 bis 20 Jahre alt.

Eine besondere Spielart des vietnamesischen Pfeffers gedeiht jedoch nicht im Hochland, sondern auf der größten Insel des Landes, auf Phu Quoc. Aus ihren Pfeffergärten stammt der rare, prickelnd scharfe und damit schwarze „Inselpfeffer“. Der Phu-Quoc- Pfeffer gilt als Geheimtipp unter Feinschmeckern. Ansonsten ist die „Smaragd-Insel“, die überirdisch schön im Golf von Thailand liegt, ein Highlight für Touristen, die sich an ihren palmengesäumten Sandstränden tummeln.


Bildnachweis: Shutterstock (Nguyen Quang Ngoc Tonkin, S_Photo, diko.photos, Tran Qui Thinh, ArtWell, Amarita)

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