„Nachhaltigkeit ist ein weiter Begriff mit vielen Facetten, die auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette ineinandergreifen. Für die Unternehmen, die Gewürze und Kräuter importieren, veredeln, mischen und vermarkten ist das eine besondere Herausforderung, denn die Rohstoffe benötigen überwiegend klimatische Bedingungen, die nicht vor der eigenen Haustür zu finden sind. Tatsächlich stammt der Großteil der in Deutschland verarbeiteten Gewürze aus tropischen Regionen, in denen verbreitet kleinbäuerliche Strukturen anzutreffen sind und Ware erst über mehrere Zwischenhändler zum Exporteur gelangt.
Die Welt der Gewürze ist also von komplexen Lieferketten geprägt. Gleichzeitig machen Verbraucherinnen und Verbraucher ihre Kaufentscheidung zunehmend davon abhängig, unter welchen Bedingungen Lebensmittel produziert werden und ob ethische, soziale und Umweltaspekte bei der Ernte und der Herstellung beachtet wurden. Die Gewürzindustrie bekennt sich zu ihrer Verantwortung für eine nachhaltige Erzeugung mit dem Ziel, soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte dauerhaft in Einklang zu bringen. Viele Unternehmen begreifen Nachhaltigkeit als Teil ihrer gelebten Verantwortung und engagieren sich seit langem in unterschiedlichsten Nachhaltigkeitsprojekten.“
Partnerschaft für Nachhaltigkeit
Gemeinsam mit dem Forschungsinstitut „ZNU – Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung“, Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft der Universität Witten/Herdecke, beackert der Fachverband der Gewürzindustrie das Feld der Nachhaltigkeit. Neben der neuen Broschüre „Im Einklang mit der Natur“, die er für seine über 90 Mitglieder auflegte, startete er auch eine Online-Befragung unter seinen Mitgliedsunternehmen. Nachhaltigkeit besonders in den letzten Monaten und Jahren stärker in den Fokus gerückt ist und aktuell bei der Hälfte der Unternehmen auf der Top-Managementebene verankert ist. Die Umsetzung von Nachhaltigkeit wird auf technischer Ebene am häufigsten durch die Investition in moderne Technik und Systeme (67,5 %) realisiert. Über die Hälfte der Befragten beziehen ihre Energie aus regenerativen Quellen, bei knapp einem Drittel fließen Nachhaltigkeitsaspekte bei Neu- oder Umbauten von Unternehmensstandorten oder Produktionsgebäuden ein (Einsatz von Solarenergie, Wärmedämmung, begrünte Dächer etc.).
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