Von der ganzen Erde: Wurzel- und Rhizomgewürze

Unter der Erde wachsen nicht nur Radieschen und Karotten, sondern auch Gewürze. Die Rede ist von Ingwer und Kurkuma, Meerrettich und Wasabi, aber auch von Galgant, Süßholz und Asant. Noch nie gehört? pfeffer hat die Wurzel- und Rhizomgewürze unter die Lupe genommen.
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Früchte, Samen, Blüten, Knospen, Rinden, Zwiebeln – Gewürze sind von mannigfacher Gestalt. Auch Wurzeln und Wurzelstöcke gehören dazu. Ein typisch deutscher Vertreter wäre der Meerrettich, ein Kreuzblütler. Die pikante Schärfe des blütenweißen „Krens“ gehört in die süddeutsche und österreichische Küche. Im Fernen Osten ist dagegen der Japanische Meerrettich daheim: kein Sushi, kein Sashimi ohne grasgrünen Wasabi.

In den asiatischen Raum gehören auch die populären Ingwergewächse Kurkuma und Ingwer. Ihr knolliger Wurzelstock gedeiht im Dunklen: ein Rhizom mit horizontal wachsender Sprossachse. Ein eher unbekannter Verwandter ist der Große Galgant. In der Küche kann er ähnlich wie Ingwer verarbeitet werden: geschnitten, gehackt und gerieben, getrocknet oder in pulverisierter Form. Sein frisch-fruchtiger Geschmack tendiert zum Pfeffrigen, ist jedoch milder als der des populären Bruders. Für die asiatische, vor allem aber für die thailändische Küche ist Galgant unverzichtbar; es gehört in jede rote oder grüne Currypaste.

Aus einem ganz anderen Holz ist ein weiteres Wurzelgewürz geschnitzt: Süßholz (oben im Bild). Die Staude, die zur Familie der Schmetterlingsblütler gehört, kann bis zu zwei Meter in die Höhe wachsen, dazu bildet sie unterirdisch eine holzige Wurzel mit ausgedehnten Ausläufern. In getrockneter Form dient die Wurzel der Herstellung von Lakritz oder Likör. Auch als Heilmittel mit entzündungshemmender und schleimlösender Wirkung kommt sie zum Einsatz. Aber nicht nur deshalb befindet sie sich in vielen Kräutertees: Süßholz schmeckt auch süß, fünfzigmal stärker als Rohrzucker.

Zum guten Schluss wird es noch eine Spur exotischer. Es geht um Asant, einem wild wachsenden Doldenblütler, der eine dicke Pfahlwurzel ausbildet. Wird sie ausgegraben, getrocknet und immer wieder eingeritzt, gibt sie ihren milchigen Saft frei. In getrockneter Form wird er zu „Asa foetida“, einem Gummiharz. Es kommt als Klumpen, Körner oder Pulver in die Kochtöpfe Afghanistans, Pakistans, Irans oder Indiens. Sein schwefelartig stinkender und absolut gewöhnungsbedürftiger Geruch verliert sich beim Kochen, der übrigbleibende Geschmack erinnert an Knoblauch und Zwiebeln. 

Neben Ingwer eines der gebräuchlisten Rhizomgewürze: Kurkuma.

Bildnachweis: Shutterstock (Piotr Krzeslak, Luis Echeverri Urrea)

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