Sommerfrische: Zitronengras aus Sri Lanka

Der Inselstaat im Indischen Ozean ist ein Sehnsuchtsort: Sri Lanka. Üppig grüne Landschaften, aromenreiche Gewürze und eine ebensolche Küche. Wie schön, dass mit dem Zitronengras, das in Sri Lankas tropischem Klima bestens gedeiht, ein wenig Exotik zu uns hinüberschwappt.
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Neben Sri Lanka zählen auch Indien, China, Afrika, Zentral- und Südamerika zu den Anbaugebieten, in denen sich das Zitronengras wohlfühlt. Vor allem zwei der über 50 Arten werden hier kultiviert. Das Süßgras wächst rund einen Meter in die Höhe und fühlt sich auf sandigen, gut durchlässigen Böden wohl. Die Temperaturen mag es warm, das Klima feucht und die Sonne voll. Eine neue Plantage, die mit zerteilten Wurzelstöcken bepflanzt wurde, kann bis zu acht Jahre genutzt werden, wobei sie jeweils vier Ernten liefert. Auch hierzulande lässt sich das schilfartig wachsende, immergrüne Zitronengras kultivieren. Als dekorative Kübelpflanze schmückt es Balkon und Terrasse, zudem ergänzt es das Kräuterbeet. Hierzu einfach einen noch möglichst saftigen Stiel in ein gefülltes Wasserglas stellen. Mit etwas Glück treibt er nach ein bis zwei Wochen aus, danach kommt er in Anzuchterde. Wird es draußen kühler muss das Gras ins Warme, es ist nicht winterhart.

In die Küche gelangen nur die unteren, deutlich verdickten Stängelteile der ansonsten faserigen Halme. Noch verströmen sie kaum Aroma, ihr ätherisches Öl muss erst freigesetzt werden. Dazu lassen sie sich in feine und damit essbare Ringe schneiden. Alternativ lassen sich die Stücke auch in Daumenlänge zerteilen, mit dem Nudelholz anquetschen und dann mitkochen. Wie Lorbeerblätter werden sie dann später herausgenommen. Ideal für die zweite Variante sind die zahllosen Currys, für die alle südostasiatischen Küchen bekannt sind. Aber auch Fisch- und Fleischgerichte, Hühnerbrühen und Suppen, Gemüse- und Reispfannen profitieren von dem milden, fast subtilen Zitrusgeschmack, bei dem immer ein zarter Rosenduft mitschwingt. Das frische Aroma harmoniert mit allen exotischen Würznoten: Ingwer, Kokos, Thai-Basilikum oder Chili.

Der Gehalt an ätherischem Öl ist beim Zitronengras zwar gering, seine Inhaltsstoffe haben es trotzdem in sich: Sie besitzen antibakterielle, entzündungshemmende, verdauungsfördernde und beruhigende Eigenschaften. Mit ihnen und dem erfrischenden Aroma peppen die Halme auch sommerlich-kühle Getränke auf. Stimmt die Geschichtsschreibung, dann sollen im ausgehenden Mittelalter schon unsere Vorfahren ihr Bier mit getrocknetem Zitronengras, das über den Landweg Europa erreichte, verfeinert haben. Vielleicht eine frühe Form des Radlers oder Alsterwassers.

Bildnachweis: Shutterstock (prapat1120, Anna_Pustynnikova, Curioso.Photography, NUM LPPHOTO, kamonche, Marina Usik, michel arnault, Sombat S, pernsanitfoto)

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